6.4 Motivieren Sie Ihren Mentee für eine berufsbezogene Lernerfahrung
Motivation ist der Prozess, jemanden so zu ermutigen, dass er/sie dazu gebracht wird, sich mit Begeisterung zu verhalten, um ein gewünschtes Ziel zu erreichen. Um unsere Zielgruppen auf ihre künftige Karriere auf dem Arbeitsmarkt vorzubereiten, muss man sie zum Lernen motivieren. Dies gilt auch für eine WBL-Aktivität. Daher ist es wichtig, die Lernmotivation der jungen Mentees zu fördern, denn sie ist für den Lernprozess und die zu erreichenden Ziele von Bedeutung. Ein junger Mensch, der motiviert ist, etwas zu lernen, wird versuchen, es gut und sorgfältig zu lernen, in der Hoffnung, gute Ergebnisse zu erzielen. Natürlich ist die Motivation ein wichtiges Element für das Lernen, aber sie ist auch ein sehr schwieriger Faktor für stark benachteiligte NEETs, die oft stark demotiviert sind und oft ein geringes Selbstwertgefühl haben. Aus diesem Grund besteht Ihre Rolle als Mentor:in darin, Ihre Zielgruppe während des gesamten integrierten Beratungsansatzes kontinuierlich zu ermutigen.
Die Überwachung und Verfolgung der Fortschritte Ihrer Zielgruppe sowie die Sensibilisierung Ihrer Mentees für diese Fortschritte sind sicherlich ein Schlüsselelement, das sie bei der Motivation sowohl für den Erfolg der WBL-Erfahrung als auch für ihren zukünftigen beruflichen Erfolg sehr unterstützt. Um Ihre Mentees kontinuierlich für eine WBL-Erfahrung zu motivieren, gibt es eine Reihe von Instrumenten, von denen Sie sicher schon einige kennen. In diesem Unterkapitel werden wir jedoch kurz das persönliche Tagebuch und die „Beyond NEET(D)s“-Fortschrittsfaktoren erläutern, die Sie als Checkliste verwenden können, um Ihren Mentees die Kontrolle über die Geschehnisse im WBL zu geben, damit sie engagiert bleiben. Sie können beide Instrumente nutzen, um Ihre Mentees zu unterstützen und ihre Selbstreflexion darüber zu fördern, was sie durch die WBL-Erfahrung lernen (und wie), und zwar im Rahmen ihres integrierten Beratungspfads mit Ihnen.
Das persönliche Tagebuch
Durch die Entwicklung eines PERSÖNLICHEN TAGEBUCHS für WBL-Erfahrungen als Schlüsselmethode zur Aufzeichnung der täglichen Aktivitäten in einem Praktikum lernen die jungen Mentees, wie sie dieses bewerten und entscheiden können, ob die Lernergebnisse erreicht wurden. Dies wird die Motivation erhöhen, da sie ihre Fortschritte ständig sehen und über ihre zukünftige Karriere entscheiden können.
Sie können darauf hinweisen, dass einige der Dinge, die der/die Mentee während seines/ihres Praktikums sieht und tut, bei zukünftigen Bewerbungen, im Lebenslauf und bei Vorstellungsgesprächen nützlich sein werden. „Das Aufschreiben der Aufgaben, die Sie jeden Tag erledigt haben, wird Ihnen auch helfen, über die WBL-Erfahrung und das, was sie Ihnen gebracht hat, nachzudenken. Es ist auch wichtig, aufzuschreiben, wie Sie sich fühlen, wenn Sie bestimmte Dinge tun, da dies Ihnen bei der Entscheidung über Ihre zukünftige Berufswahl helfen kann“: Dies ist etwas, das Sie als Mentor:in sagen können, um Ihre Mentees für WBL zu motivieren.
Im Beyond NEET(D)s Toolkit finden Sie eine Aktivität, die Ihnen zeigt, wie Sie Ihre Mentees bei der Erstellung ihres eigenen persönlichen Tagebuchs für WBL unterstützen können, um sie in diese Erfahrung einzubeziehen und sie dazu zu bringen, über die Ergebnisse zu reflektieren. Lernende werden durch konstruktive Lernmethoden stärker motiviert, weshalb das Zeichnen und Erstellen ihres eigenen persönlichen Tagebuchs unserer Meinung nach für sie interessanter ist.
Checkliste zur Selbsteinschätzung auf der Grundlage der Fortschrittsfaktoren von Beyond NEET(D)s
Die folgende Tabelle wurde von der Beyond NEET(D)s-Projektpartnerschaft entworfen. Sie definiert 5 Hauptbereiche, in die die 20 Fortschrittsfaktoren für das von den Partner:innen entwickelte integrierte Beratungsmodell unterteilt wurden. Sie können es mit Ihren Mentees verwenden, um gemeinsam mit ihnen ihre Fortschritte während des WBL zu diskutieren, zu reflektieren und zu verfolgen. Sie können es sogar als Checkliste für die Selbstreflexion verwenden, um ihre Fortschritte und Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Dies kann sehr lohnend und motivierend sein!
Schließlich sollten Sie, wie bereits in Unterkapitel 6.2 erläutert, die Ziele klar definieren. Es ist für Mentees sehr frustrierend, eine Aufgabe zu erledigen, wenn es keine klar definierten Ziele gibt. Die Mentees wollen und müssen wissen, was von ihnen erwartet wird, damit sie motiviert bleiben, zu arbeiten. Vergessen Sie daher nicht, vor Beginn der WBL-Aktivität klare Lernziele mit ihnen zu vereinbaren! Sie können sogar direkt mit Ihren Mentees über ihre Erwartungen sprechen, damit es keine Verwirrung gibt und sie klare Ziele haben, auf die sie hinarbeiten können.
Um klare und realistische Ziele zu definieren, können Sie die SMART-Zieltechnik verwenden (siehe Unterkapitel 6.2). Die Verwendung klarer Ziele ist ein weiteres wichtiges Element, um die Motivation der Mentees während der WBL hoch zu halten! In jedem Fall hängt die Motivation von jedem Mentee ab, und wir raten Ihnen, das am besten geeignete Instrument für die spezifischen Bedürfnisse Ihrer jungen Kunden:innen/Klient:innen einzusetzen. Es gibt definitiv keine richtigen oder falschen Methoden und Techniken, um sie zu motivieren, und Sie müssen für jeden Mentee die am besten geeignete Methode finden!
Reflektierende Fragen an die Lesenden:
- Wie kann die Selbsteinschätzung eine Rolle im Motivationsprozess Ihrer Mentees während einer WBL-Aktivität spielen?
- Wie können Sie Ihren Mentees helfen, Hindernisse in motivierende Anreize während ihres WBL zu verwandeln?
- Welche Instrumente nutzen Sie, um Ihre Mentees während der WBL-Aktivitäten zu motivieren?